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DO 13.5. | 20 Uhr | Mälzerei-Club | 5 €
BAYERNSLAM - Eröffnungsshow
mit Joaquin Zihuatanejo (Denton, Texas), Nora E. Gomringer, PauL, Philipp Scharrenberg, Großraumdichten

Vom 13. bis 15. Mai finden in Regensburg zum ersten Mal die Bayerischen Meisterschaften im Poetry Slam statt. Bereits die Eröffnungsshow stellt ein Highlight dar und nimmt das Publikum mithilfe hochkarätiger Gäste mit auf eine Reise durch die faszinierende Welt der gesprochenen Poesie jenseits von Wettbewerb und Regelwerk.

Der Mann, der den Poetry Slam in den 80-er Jahren in Chicago erfunden hat, kann entgegen ersten Ankündigungen nicht dabei sein, wenn aus dem mehrtägigen Dichterwettstreit ein bayerischer Meister hervorgeht. Marc Kelly Smith hatte einen Unfall, statt seiner kommt der Gewinner der Poetry Slam Weltmeisterschaft 2009 in Paris: Joaquin Zihuatanejo aus Denton Texas, Nachfahre mexikanischer Einwanderer, dessen eindringliche, fast beschwörend vorgetragene Texte sich unter anderem mit Leben und Kultur der Chicano in den USA auseinandersetzen.

Darüber hinaus begrüßen wir mit Philipp Scharrenberg und PauL die aktuellen deutschsprachigen Meister sowie mit Nora Gomringer eine preisgekrönte Lyrikerin der Slam Poetry in Deutschland. Für den musikalischen Part ist das Trio GROSSRAUMDICHTEN verantwortlich, das gesprochene Poesie mit elektronischen Beats vereint und ebenso wie DJ Rayl Patzak, der den Abend an den Plattenspielern begleitet, die Gedichte zum Tanzen bringt.

"Von den Dichterbühnen der Welt ins Herz der Oberpfalz - die besten Poeten Deutschlands und der amtierende Poetry Slam-Weltmeister, Joaquin Zihuatanejo aus Texas, kamen am Donnerstagabend nach Regensburg und bescherten dem Publikum ein unvergesslich poetisches Abenteuer ..." Mittelbayerische Zeitung

FR 14.5. | 13.30 Uhr | Mälzerei-Theater| Eintritt frei
BAYERNSLAM 2010 - U20-Wettbewerb

Jugendliche und junge Erwachsene bis 20 Jahren dichten um die Gunst des Publikums und den Titel des U20-Champions! Beim U20-Wettbewerb treten 14 Teilnehmer aus 10 Städten gegeneinander an.

Marilisa (Schweinfurt) - Jonathan Baumgärtner (Schweinfurt) - Leonie Mühlen (Landsberg) - Fridolin Kerner (Gauting) - Sonja Popp (München) - David Friedrich (München) - Sven Meinhardt (Regensburg) - Astrid Kötterl (Regensburg) - Alex Ratschinskij (Augsburg) - Laura Kiening (Augsburg) - Sarah Finkel (Landshut) - Eva Nüsslein (Würzburg) - Arne Palluck (Bayreuth) - Herr Gammler (Bamberg)

Das Stechen der punktbesten aus der ersten Runde erreichen Leonie Mühlen (Landsberg), Sonja Popp (München), Friedolin Kerner (Gauting) und David Friedrich (München). Und um 15.50 Uhr steht im ausverkauften Theatersaal der Alten Mälzerei der erste Titelträger des BayernSlam 2010 in Regensburg fest:

Der 1. Bayerische U20-Poetry Slam Champion heißt DAVID FRIEDRICH.

FR 14.5. | 19.30 Uhr | Mälzerei-Club | 5 €
BAYERNSLAM 2010 - Einzelwettbewerb Vorrunde I und II

24 Teilnehmer aus 23 bayerischen Städten kämpfen um den prestigeträchtigen Titel des 1. Bayerischen Poetry Slam-Champions. Wer den ersten Titel holen will, wird das Publikum von der Vorrunde (Alte Mälzerei) bis ins Finale (Velodrom) überzeugen müssen.

Vorrunde I:
Christian Ritter (Bamberg) - Andivalent (Landshut) - Bumillo (Freising) - Clara Nielsen (Landsberg/Lech) - Lucas Fassnacht (Nürnberg) - Frau Wortwahl (Fürth) - Michael Jakob (Weißenburg) - Max Kehrbaum (Kaufbeuren) - Nils Rusche (Würzburg) - Carmen Wegge (Buchloe) - Ernst Froh (Rosenheim) - Martin Geier (Schwabach)

Vorrunde II:
Selmar Klein (Bayreuth) - Bybercap (Erlangen) - Lasse Samström (Ingolstadt) - Kaleb Erdmann (Gröbenzell) - Michael Friedrichs (Augsburg) - Ariane Hussy (Passau) - Franziska Holzheimer (Eichstätt) - Alex Burkhard (Lindau) - Moritz Kienemann (München Substanz) - Thomas Spitzer (Regensburg) - Heiner Lange (München Kiez) - Peter Landshuter (Ansbach)

Freitag, 23.05 Uhr. In der ausverkauften Mälze haben das Finale erreicht:
Christian Ritter (Bamberg) - Andivalent (Landshut) - Bumillo (Freising) - Lucas Fassnacht (Nürnberg) - Michael Jakob (Weißenburg) - Selmar Klein (Bayreuth) - Ariane Hussy (Passau) - Thomas Spitzer (Regensburg) - Moritz Kienemann (München Substanz) - Lasse Samström (Ingolstadt)

FR 14.5. | 23 Uhr | Mälzerei-Underground | Eintritt frei
BAYERNSLAM 2010 - Rap-Slam und After Show-Party
SA 15.5. | 21 Uhr | Velodrom | 8 €
BAYERNSLAM 2010 - Einzelwettbewerb Finale

Der BAYERNSLAM 2010 lädt ein, in die faszinierende Welt des Poetry Slams einzutauchen. Bei Bayerns erstem und bisher größtem Festival für Bühnenliteratur treten beim großen Finale im Velodrom die besten der beiden Vorrunden gegeneinander an. Das Finale wird in drei Runden ausgetragen. Die fünf Punktbesten der ersten Finalrunde qualifizieren sich für die zweite Finalrunde, aus der wiederum die drei Punktbesten in das Stechen um den Titel des "1. Bayerischen Poetry Slam Champions" kommen.

1300 Besucher an drei Veranstaltungstagen und ein grandioses Finale im Theater Velodrom. Kurz nach Mitternacht überreicht der Kulturreferent der Stadt Regensburg Klemens Unger die Trophäe mit dem "flammenden Mikro" an den 1. Bayerischen Poetry Slam Champion 2010 CHRISTIAN RITTER aus Bamberg. Knapp dahinter folgen Moritz Kienemann aus München und Lucas Fassnacht aus Nürnberg.

Videos siehe unter www.mittelbayerische.de/nachrichten/kultur/

Presse zum BayernSlam 2010 siehe auch unter www.alte-maelzerei.de

 

Presse:

Wenn Sprache zur Spitze mutiert
Christian Ritter gewinnt die bayerische Meisterschaft – nach dreieinhalb heißen Stunden.

Von Susanne Wiedamann, MZ
Regensburg . Der Bayern Slam 2010 – das ist nicht irgendein Wettbewerb. Es ist die erste bayerische Meisterschaft der Poetry-Slam-Künstler überhaupt. Wer hier gewinnt, hat den optimalen Startplatz für die Deutsche Meisterschaft. Riesig ist am Samstagabend das Interesse am Wettstreit der zehn Finalisten. „Wir haben den Saal voll bekommen!“, jubeln die moderierenden DJs Ko Bylanzky und Rayl Patzak zu Beginn der großen Ausscheidung im Regensburger Velodrom.
Der Poetry Slam in der ehrwürdigen Theaterhalle – kein Problem! Das Publikum ist bestens drauf. Im Hintergrund der Bühne gibt der samtig blaue Vorhang dem Bayern Slam einen extrem würdigen Anstrich. Eine kleine rote Lampe hält auf der Konsole von DJ Patzak trotzig dagegen. Statt in Lichtorgel-Geflimmer stehen im Fokus sanft ausgeleuchtete Poeten und Wortkunst pur.
Dennoch ist einiges anders: Während bei „normalen“ Slams das Publikum johlend, trampelnd oder buhend über Sieg oder Niederlage entscheidet, wurden diesmal vor Beginn fünf Juroren aus dem Publikum gefischt, die nach jedem Auftritt ihre Wertungsnoten in die Höhe strecken. Statt dass der Saal nach den Performances kocht, herrscht meist atemberaubende Stille.

Das „Flammende Mikro“
Selbst Klemens Unger wetzt ungeduldig auf seinem Stuhl, bis die jeweilige Note steht. Der Kulturreferent, der bei der Frage zu Beginn des Dichterwettstreits, wer zum ersten Mal einen Slam besucht, unumwunden per Handzeichen seine Premiere eingesteht, wird während der kommenden dreieinhalb Stunden infiziert und zum Fan. Als er zum Schluss das von der MZ gestiftete „Flammende Mikro“ dem Sieger überreicht, findet er knapp und präzise die richtigen Worte: „Starke Nummer!“
Von neun Uhr abends bis eine halbe Stunde nach Mitternacht dauert der Wettkampf – für das Publikum ein Hochgenuss! Drei Ausscheidungsrunden, in denen die Künstler in fünfminütigen Beiträgen ihr Bestes geben.
Diese Kunst packt zu Recht: Sprachlich gewitzt, gespitzt, stilistisch bis in die letzte Silbe ausgefeilt, inhaltlich so kunstvoll gedrechselt, so fantasievoll und dabei entlarvend, intelligent Wirklichkeit analysierend und gleichzeitig Traumwelten fabrizierend, witzig, aber manchmal auch zutiefst berührend, von der Darstellungskunst her mal bloßer Vortrag – mal echte Schauspielkunst mit vollem Körpereinsatz: Poetry Slam ist alles!

Worte von brillanter Schlagkraft
Der amtierende Weltmeister Joaquin Zihuatanejo, Stargast dieses von der Alten Mälzerei initiierten und durchgeführten Festivals, heizt nun mit einem Love Poem den Saal an. Er zeigt, was alles machbar ist, wie die Worte in Bewegung übergehen und ihre unschlagbare Kraft dadurch nur noch brillanter wirkt.
Danach die bayerische Auswahl, die ebenfalls Brillantes zu bieten hat: Lucas Fassnacht aus Nürnberg legt mit einem Rap über gierige Banker, Politiker, dreist verdummende Medien und unersättliche Unternehmen furios los. Der Ausbruchsversuch seines Otto-Normal-Verbrauchten bleibt im System stecken, in der „Norma-Lidl-tät“. Fassnacht gehört zu den dreien, die in der letzten Runde um den Titel kämpfen. Und er tut es extrem mutig, mit einem Text über Nazis, die sich darin gefallen, kleine Kinder zu töten. Das betroffene Publikum wird ganz leise –bis zum stürmischen Applaus.
Lasse Samström aus Ingolstadt sorgt mit seinem Schüttel-Gedicht „Stirbelwurm“ über einen Ausflug durch das wirbelsturm-erschütterte St. Pauli, „wo die Netten waren nutt“, für viel Gelächter. Andivalent aus Landshut liefert einen berührenden Rap, in dem er den Drogen-Tod eines Freundes und die eigene Rettung verarbeitet hat. Michael Jakob aus Weißenburg wütet über die Bühne und fordert ein Abschiednehmen von den Trugbildern des ersten und des Second Life.
Moritz Kienemann aus München – auch er schafft's in die letzte Runde – statuiert glänzend ein ums andere Exempel seines Postbeziehungstraumas. Bumillo aus Freising buxiert mit seiner Jammen-statt-Jammern-Session den Regensburger Thomas Spitzer, der sich mit dem angeblich beginnenden Avatar-Zeitalter auseinandersetzt, mit Minimalst-Vorsprung aus dem Rennen. Selmar Klein begeistert als Getriebener seiner Interessen, der nach dem Motto schreibt: „Dada is' Muss“. Nur Ariane Hussy aus Passau, beim Super Slam des Thurn und Taxis Kleinkunstfestivals Zweite, kann mit ihrem „Mädchentext“ nicht landen.
Christian Ritter aus Bamberg pustet mit seiner Collage aus Fernsehschnipseln aus Nachrichtensendungen und Soaps TV-Süchtlingen das Hirn frei. Er schafft es nicht nur durch alle drei Runden, sondern legt jedes Mal zeitmäßig eine Punktlandung hin. Er ist nach diesem Abend der Meister, „wohlverdient“, wie Unger sagt. Ritters Text, in dem er verkatert in einer fremden Wohnung aufwacht, sich am Telefon als Eismann-Vertreter ausgibt und die Freundinnen der Wohnungsbesitzerin ungerührt und vergnügt einer Razzia preisgibt, ist eine Perle des schwarzen Humors, die noch nachwirken wird, wenn er bei der Deutschen Meisterschaft schon den nächsten Geniestreich in den Wettstreit schickt. Mittelbayerische Zeitung, 17.5.2010

 

We are Slamily: Die Familie der Live-Poeten
Der 19-jährige David Friedrich hat den Nachwuchswettbewerb des Bayern Slam gewonnen. Er ist stolzes Mitglied im Club der slammenden Dichter.

Von Helene Vilsmeier, MZ
Regensburg . Er dichtet, rappt, philosophiert, gerät vor dem Publikum in Rage, gestikuliert, wirft mit Wortspielen um sich und reißt Witze zum Abbrechen – David Friedrich aus München überzeugte beim U20-Wettbewerb der bayerischen Poetry-Slam- Meisterschaft durch Facettenreichtum, starke Bühnenpräsenz, Dynamik und Humor. Die Jury – die sich aus Jugendlichen aus dem Publikum rekrutierte – war begeistert und katapultierte den 19-Jährigen als Punktbesten ins Finale.
„An Deinen Worten ist nichts dran“ – metaphorisch sprach der Finalist über Menschen, die Masken tragen, um ihre wahre Identität zu verstecken, das aufgesetzte Lächeln und das zwanghafte Reden am Frühstückstisch und den fehlenden Mut, die alltägliche Monotonie zu durchbrechen.
Damit sicherte er sich den Sieg – doch für den Nachwuchsdichter geht es beim Poetry Slam um weitaus mehr als ums Gewinnen: „Wir sind eine ‚Slamily‘ – eine Slam-Family. Das Besondere am Poetry Slam ist, mit anderen Slammern rumzutouren, zusammen in Hostels abzusteigen, zu feiern und Leute kennenzulernen.“ So entsteht eine Gemeinschaft, in der die alteingesessenen Poeten den Anfängern mit Rat und Tat zur Seite stehen und nicht gegeneinander, sondern miteinander kämpfen.
Vor vier Jahren stand David mit seinem Partner Ivo Rick zum ersten Mal auf der Dichterbühne. Geübt hat er bei regelmäßigen Slam-Workshops in der Schauburg, dem Theater der Jugend in München. Solche Workshops für angehende Dichter finden in den meisten deutschen Poetry-Slam-Städten statt. David hat Glück, denn München hat die größte Slam-Szene Bayerns: „Alleine in München gibt es drei Poetry Slams und sehr viele in der Umgebung.“ Auch seine Mitstreiter im Finale kommen alle aus der Gegend: Leonie Mühlen aus Landsberg, Sonja Popp aus München, Fridolin Kerner aus Gauting. Und natürlich kennt er sie alle, Dank der Gemeinschaft der „Slamily“.
In der bayerischen Hauptstadt findet einmal im Monat der „Substanz Slam“, der bekannteste Poetry Slam Europas, statt. Er verhalf David auf seiner Karriereleiter nach oben. „Ich war drei, vier Mal dabei und habe im März 2009 gewonnen. Das war der letzte Schliff.“ Daraufhin lud ihn unter anderem Lars Ruppel, einer der bekanntesten deutschen Slampoeten, zu Wettkämpfen in Mainz und Frankfurt ein.
Bei den nationalen Meisterschaften war David einmal als Moderator und zweimal im U20-Teamwettbewerb dabei. Den Deutschland-Slam im Herbst 2010 wird er nicht verpassen. „Der Sieger des Bayern-Slam nimmt automatisch am deutschsprachigen Wettbewerb teil“, erklärt Moderator Ko Bilanzky.
David freut sich darauf, durch die deutschen Metropolen zu touren, doch im beschaulicheren Regensburg fühlt er sich auch sehr wohl: „Regensburg hat in Bayern einen der besten Slams. Die Stimmung in der Mälze ist super, das Publikum jung und der Funke springt wahnsinnig gut über.“ Der Nachwuchs der Dichter-Familie strotzt vor Ideenreichtum, Talent, Können und jugendlicher Begeisterung. Mit Sicherheit sprang der Funke auf die begeisterten Zuhörer über. Mittelbayerische Zeitung, 17.5.2010

 

Reimende Echsen im Literaturassic Park
DICHTKUNST Poesie aus Leidenschaft: Mit preisgekrönten Wortkünstlern hat der BayernSlam 2010 begonnen.

VON HELENE VILSMEIER, MZ
REGENSBURG. Von den Dichterbühnen der Welt ins Herz der Oberpfalz - die besten Poeten Deutschlands und der amtierende Poetry Slam-Weltmeister, Joaquin Zihuatanejo aus Texas, kamen nach Regensburg und bescherten dem Publikum ein u8nvergessliches poetisches Abenteuer. Sie stimmten ein auf d8ie allerersten Bayerischen Meisterschaften der Slammer - "ein historischer Moment", wie Moderator Ko Bylanzky voll Stolz bei der Eröffnung in der Alten Mälzerei befand.

"Ich bin ein Straßenpoet und schreibe über schlimme Dinge", verkündete Joaquin Zihuatanejo, der 2009 die Weltmeisterschaft in Paris gewann. Der Einwanderer-Sohn ist politisch und sozialkritisch, spricht über die Hoffnung, dass Menschen jeder Herkunft friedlich zusammenleben können. Er philosophiert über die guten alten Zeiten, "back in the days", als Sonntage noch heilig waren und im Fernsehen immer "coole Shows" liefen. Er nennt die drei Dinge, die seinen texanischen Landsleuten heilig sind: "Jesus Christus, Football und der Wall-Mart, weil man in dem Einkaufszentrum von Patronen bis Tampons alles bekommt." Allen die sich beschweren, weil George W. Bush acht Jahre lang ihr Präsident war, bietet er die Stirn: "Er war davor vier Jahre lang mein Gouverneur. Ich hatte also ganze zwölf Jahre mit ihm zu tun." Die preisgekrönte deutsche Lyrikerin Nora Gomringer steht ihm als Dolmetscherin zur Seite und Zihuatanejo beweist mit Pathos, Charme und Humor, dass er zu Recht der Meister ist.
Aus dem nationalen Lager war der deutsche Poetry Slam-Meister Philiupp "Scharri" Scharrenberg aus Stuttgart angereist. Er mimte einen Hypochonder mit Migräne, kaputtem Magen, Tinnitus, Milzbrand und Thrombose. Weil "krank not dead ist" schwingt er trotz Schmerzen das Tanzbeim beim "Immun-Walk" und packt als "Maserfucker" seine Rap-Skills aus. Er macht Werbung für "Marihuana-Jones - Auf der Suche nach dem heiligen Gras - erstmals in THC und Breitwand."

Als Trio PauL - "Poesie aus Leidenschaft" - gewannen er und die die Münchner Heiner Lange und Christian Bumeder alias Bumillo den deutschen Teamwettbewerb 2009. Sie spielen ein Pack geiziger Bänker, das sich um der Karriere willen keine freie Minute gönnt. "Eine halbe Stunde Lesen kostet mich 1500 Euro, zwei Stunden Sex mit meiner rau 6000 Euro", rechnet Scharrenberg. Ihr erstes Gebot lautet: "Du sollst die Bank lieben wie Dich selbst." Die drei Poeten sind Virtuosen des gesprochenen Wortes. Sie spielen damit, verändern es und schaffen neue Kreationen. "Wir sind reimende Echsen im Literaturassic Park."
In eine traumwandlerische Welt der Philosophie und Sinnsuche entführt das Musikprojekt "Großraumdichten", das gesprochene Poesie mit elektronischen Beats vereint. Die Slammer Pauline Füg aus Eichstätt und Tobias Heyel aus Stuttgart sinnieren über den Trott des Alltags und gesellschaftliche Zwänge.
Mit atemberaubend schönen, mal verträumten und mal galaktischen Klängen lässt DJ Ludwig Berger aus Eichstätt die Worte lebendig werden. Seine eindringlichen Melodien und die nachdenklichen Texte bilden eine wundersame Melange, die noch lange nachklingt. Mittelbayerische Zeitung, 15.5.2010

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